Montag, 9. Mai 2016
Kurztrip mit Aufregung
Dass es hier nicht langweilig wird, habe ich ja schon ein
paarmal erwähnt;). Die letzten Tage waren auch wieder ziemlich aufregend. Wir
haben einen Kurztrip nach Naro Moru und Nanyuki beim Mount Kenya gemacht.
Letzen Mittwoch sind wir dann müde in aller Frühe aufgebrochen. In die
Innenstadt nach Nairobi braucht man von hier vor allem morgens und abends eine
gute Stunde mit dem Bus. Von dort ging es mit dem Matatu (Kleinbus) dann ca. 2
½ Stunden weiter nach Naro Moro. Dort haben wir uns das Behindertenheim
„Naromoru disabled children’s home“ angeschaut. Die Anlage ist wirklich
wunderschön und sehr ruhig gelegen. Wir haben die Stille sehr genossen und mal
Auszeit vom Großstadtlärm gehabt. Die meisten Kinder dort haben Probleme mit
den Beinen und kommen nach einer Operation für ein halbes Jahr bis Jahr zur
Rehabilitation in das Heim. Die Kinder können dort zur Schule gehen, bekommen
spezielle Schuhe, Prothesen oder Gehhilfen aus der Werkstatt angefertigt und
gehen regelmäßig zur Physiotherapie. 2 Schwestern aus Italien leiten die
Einrichtung, die sehr gut organisiert scheint und auch wirklich gut
ausgestattet ist. Falls jemand noch mehr darüber lesen will, hier der
Internetlink: www.naromoruchildren.org
. Wir konnten dann auch dort übernachten. Nach einer ziemlich dreckigen Dusche
(aber sie war warm!!! :D) und 6 Packungen Vitamalt-Keksen zum Frühstück haben
wir dann auf den Opa eines Freundes gewartet, der uns ein paar
Sehenswürdigkeiten zeigen wollte. Aber wie das hier so ist, werden ausgemachte
Uhrzeiten selten eingehalten. Nach ein paar Telefonaten und über eine Stunde
später ging es dann los zum „Bantu Team Building & Fishing Park“ in
Nanyuki. Dort kann man eine Bootstour machen, reiten, den Wald erkunden oder
einen Skywalk machen. Wir haben uns für den Skywalk entschieden. Den hatten wir
uns zwar etwas anders vorgestellt, für 100 Schilling (ca. 1 Euro) war es dann
aber doch ganz lustig. Danach sind wir in Nanyuki zum Äquator(schild) gefahren,
haben ein paar Fotos gemacht und uns Souvenirs in bestimmt 10 verschiedenen Läden
angeschaut, die natürlich alle nur Dinge haben, die besonders billig und
besonders sind- nicht! :D Mit ein paar neuen Ohrringen sind wir dann zum
Mittagessen in die Stadt gefahren und wollten danach eine Safari am Mount Kenya
machen. Daraus wurde allerdings nichts weil uns während des Mittagessens unsere
Rucksäcke aus dem Auto gestohlen wurden. Wir hatten sie auf den Boden
abgestellt und nur Geldbeutel und Handy mit zum Essen genommen. Nachdem wir uns
auf dem Platz umgehört hatten, ob jemand was gesehen hat (natürlich niemand),
sind wir zur Polizei gefahren. Dort wurde aufgenommen was uns gestohlen wurde
und in ein Buch handschriftlich eingetragen. Bei mir fehlen jetzt meine Brille,
Regenjacke, Klamotten, Ladekabel usw.., bei Judith auch noch ihr Reisepass.
Danach mussten wir vor eine Art Gericht, wo wir nochmal den Fall schildern
mussten. Danach war unsere Laune ziemlich im Eimer, weshalb wir dann direkt
wieder nach Nairobi zurückgefahren sind. Mittlerweile haben wir einiges wieder
ersetzt und Judith ist gerade auf dem Weg zur Deutschen Botschaft, um einen
neuen Pass zu beantragen. Am Freitagabend waren wir spontan auf einer Kesha
(keine Ahnung wie man es schreibt) in einem Kinderheim eingeladen. Eine Kesha
ist ein Gottesdienst, der die ganze Nacht dauert. Das wussten wir aber nicht,
wir lagen dann ab 1 bis 5 Uhr im Nachbarzimmer auf einer Matratze und haben
gewartet bis wir heim konnten. Am nächsten Mittag waren wir zum Lunch im
Gefängnis eingeladen, da dort ein deutscher Missionar verabschiedet wurde. Zur
Zeit sind wir am Planen wann und für wie lange wir nach Mombasa an die Küste gehen. Wir
möchten dort für ca. 3 Wochen in einem Behindertenheim arbeiten und uns dann
die Gegend anschauen und so auch ein bisschen dem „Winter“ hier entfliehen. ;)
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